Am 22. März fand in Moskau die offizielle Eröffnung des Jahres anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation statt. Die Begehung des Jubiläums lieferte einen Impuls für die gegenseitige Zusammenarbeit der protestantischen Kirchen mit anderen Konfessionen und gesellschaftlichen Instituten.
An der feierlichen Eröffnung nahmen Vertreter der christlichen Kirchen Russlands, der Staatsmacht, des diplomatischen Korps und des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur teil. Unter den Gästen waren Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk, Vertreter des Präsidenten der RF für internationale und kulturelle Zusammenarbeit Michail Schwydkoj, erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur Olga Martens sowie Leiter protestantischer Gemeinden.
Die Reformation führt ihre Geschichte seit dem 31. Oktober 1517, als der Augustinermönch Martin Luther seine 95 Thesen mit der Kritik kirchlicher Missstände an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg anschlug. Die Reformation entwickelte sich nicht nur als religiöse Revolution, sondern übte ihren Einfluss auf politisches und Kulturleben der europäischen Gesellschaft aus.
In seiner Begrüßungsansprache hob der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk die Verbindung Russlands und Deutschlands über die Begehung des 500. Jahrestages der Sache Luthers hervor.
„Der evangelisch-lutherische Glaube ist eine wichtige Brücke zwischen der Russischen Föderation und Deutschland. Ich freue mich, dass Sie das Reformationsgedenken auch hier in der Russischen Föderation verbindend gedenkt. In Deutschland, im Ursprungsland der Reformation, haben sich die beide großen christlichen Kirchen gerade im Jahr der Reformation so angenähert wie nie zuvor und sie begehen das Reformationsgedenken gemeinsam als ein verbindendes Christusfest. Ich wünsche dieser Veranstaltung auch allen anderen Veranstaltungen weiterhin alles Gute, viel Erfolg und der Evangelisch-lutherischen Kirche in Russland ein weiteres waches, blühen und Gottes reichen Segen“, sagte Hartmut Koschyk.
Über die Bedeutung des Glaubens im Leben des Volkes sprach die erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, Vize-Präsidentin der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten Olga Martens: „Das Luthertum ist ein untrennbarer Bestandteil unserer Identität, mit der unsere Vorfahren vor einigen Jahrhunderten nach Russland kamen, und dies ist eine Macht, die unser Volk immer zusammenschließt. Auch unter Bedingungen schwerster Verfolgungen und Wanderschaften gelang es dem deutschen Volk, das Bekenntnis zu seiner Religion zu bewahren, und der Glaube half vielen, schwerste Strapazen zu ertragen, Deportation und Repressionen zu überstehen“.
Der Sondervertreter des Präsidenten der RF für internationale und kulturelle Zusammenarbeit Michail Schwydkoj wies darauf hin, dass die Ideen der Reformation ihren Niederschlag in verschiedensten Kunstarten wie Malerei, Bildhauerei, Musik, Filmkunst fanden. „Der Dialog des Menschen mit dem Gott wurde in den Werken von Ibsen, Strindberg, Bergmann thematisiert, wo die Helden versuchen, die fundamentalen Probleme des menschlichen Daseins zu lösen. Die Reformation trug stark dazu bei, dass jeder Mensch für seine Taten individuelle Verantwortung gegenüber sich selbst und gegenüber dem Gott trägt.“
Der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Russland Rüdiger von Fritsch führte ein Aussage von Martin Luthers an: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan, ist jedoch untertan seinem Gewissen und der Heiligen Schrift“. Herr Botschafter betonte, dass die Reformation nie ein Ende nimmt, sie entwickelt die zivilbürgerliche Gesellschaft, proklamiert die Glaubensfreiheit.
Der Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands Dietrich Brauer betonte in seiner Ansprache, dass die Lutherische Kirche in Russland in ihrer Geschichte sowohl Höhen wie auch Tiefen durchmachte. Jedoch war und bleibt sie in allen Zeiten ein untrennbarer Teil der Gesellschaft Russlands und leistete immer ihren Beitrag zum Verkündigungsdienst, zur Bildung, Kultur und Kunst zur Ehre von Jesus Christus.
Die Eröffnung des Jahres der Reformation gab den Auftakt für eine Vielzahl religiöser, Kultur- und Bildungsevents, an denen auch der Internationale Verband der deutschen Kultur teilnehmen wird. Eine volle Liste von Maßnahmen und Veranstaltungen ist auf der offiziellen Website der Begehung des 500. Jahrestages der Reformation aufgeführt.
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