Vom 20. Februar bis zum 20. März wird im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Berlin die Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“, gewidmet dem 100. Jahrestag der Wolgadeutschen Autonomie, präsentiert. Diese wurde von der „Moskauer Deutschen Zeitung“ initiiert.
Die Ausstellung zeigt einzigartige historische Fotografien aus russischen und deutschen Staatsarchiven aus dem Leben der Wolgadeutschen. Viele der Fotografien wurden erstmals öffentlich gezeigt. Sie sind Zeugnis des traditionellen deutschen Lebens während der Hungersnot von 1921–1922, der Aufbau und Entwicklung von Landwirtschaft und Industrie der Republik und vielen anderen Aspekten des Lebens in der deutschen Autonomie.
Mit dem Manifest von Katharina der Großen im Jahr 1763, das Ausländern erlaubte, sich im Russischen Zarenreich niederzulassen, siedelten tausende Europäer in den Folgejahren in das Wolgagebiet. Ein erheblicher Teil der Einwanderer stammte aus dem heutigen Deutschland, unter anderem auch aus Hessen. Im Jahr 1918 wurde auf dem Territorium der Wolgaregion eine national-territoriale Autonomie geschaffen. Ursprünglich erhielt sie den Namen „Autonome Region der Wolgadeutschen“. Von Januar 1924 bis September 1941 hieß sie „Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen“. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs in der UdSSR erließ Stalin ein Dekret, wonach Sowjetdeutsche nach Sibirien und Kasachstan deportiert worden sind. Die Ausstellung erzählt auch vom Schicksal der deportierten Russlanddeutschen und wie es ihnen gelang, ihre deutschen Traditionen über die Jahrhunderte zu bewahren.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Fotoalbum, das die Geschichte deutscher Autonomie an der Wolga mit ihren Höhe- und Tiefpunkten dokumentiert. Dies können die Besucher ebenfalls besichtigen.
Die Exposition wurde bereits in Moskau, Saratow sowie in den deutschen Städten Bayreuth (Bayern), Wiesbaden und Hanau (Hessen) gezeigt.
In Berlin wird die Ausstellung vom Internationalen Verband der deutschen Kultur und der „Moskauer Deutschen Zeitung“ mit Unterstützung des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Prof. Dr. Bernd Fabritius organisiert.
Die Ausstellung wird am Mittwoch, dem 20. Februar, um 16:00 Uhr im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Berlin eröffnet. Adresse: Alt-Moabit, 140. Die Ausstellung läuft bis zum 20. März.
Weitere Informationen im Video zur Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ auf Russisch und Deutsch finden Sie in dem Medienarchiv.
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