Am 2. Februar wurde in Hanau die Fotoausstellung zum 100. Jahrestag der Wolgadeutschen Autonomie „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ vorgestellt, die um neue Materialien über Wolgadeutsche aus Hessen erweitert wurde. Die Ausstellung in Hanau dauert bis zum 15. Februar.
An der Eröffnung der Ausstellung nahmen Konsul der Russischen Föderation in Frankfurt am Main Andrej Basow, Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf , Präsident der Föderalen national-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen Heinrich Martens, erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, Herausgeberin der „Moskauer Deutschen Zeitung“ Olga Martens, Vertreterin des Bundes der Vertriebenen Kreisverband Hanau-Main-Kinzig Alexandra Dornhof, Schulleiter des Karl-Rehbein-Gymnasiums in Hanau Jürgen Scheuermann, Leiter der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Hessen Markus Harzer und andere mehr teil.
Die Ausstellung zeigt einzigartige historische Fotografien aus russischen und deutschen Staatsarchiven aus dem Leben der Wolgadeutschen. Viele der Fotografien wurden erstmals öffentlich gezeigt. Sie sind Zeugnis des traditionellen deutschen Lebens während der Hungersnot von 1921–1922, der Aufbau und Entwicklung von Landwirtschaft und Industrie der Republik und vielen anderen Aspekten des Lebens in der deutschen Autonomie.
„Den Großteil der Exposition bilden die Materialien, nach denen wir bei mehr als 20 Archiven und Museen in Russland und Deutschland angefragt hatten. Die Exponaten wurden uns vom Russischen Staatsarchiv für Kino- und Fotodokumente, Saratower regionale Museum für Heimatkunde, Heimatmuseum der Stadt Marx, Kamyschiner Geschichts- und Heimatkundemuseum, Historischen Staatsarchiv der Wolgadeutschen in Engels, Heimatmuseum der Stadt Engels sowie Bundesarchiv und Archiv der Berliner Akademie der Künste zur Verfügung gestellt, wofür wir uns herzlich bedanken“, sagte die Herausgeberin der „Moskauer Deutschen Zeitung“ Olga Martens.
Die Ausstellung in Hanau wurde vom Internationalen Verband der deutschen Kultur und der „Moskauer Deutschen Zeitung“ mit Unterstützung des Bundes des Vertriebenen Kreisverband Hanau-Main-Kinzig sowie in Zusammenarbeit mit dem Karl-Rehbein-Gymnasium organisiert. Im Oktober 2018 besuchten die Schüler des Hanauer Gymnasiums die Ausstellung in Wiesbaden. Diese inspirierte sie dazu, die Geschichte der Russlanddeutschen aus ihrer hessischen Heimatregion im Rahmen eines Schulprojekts zu untersuchen. Die Besonderheit der Ausstellung in Hanau sind zusätzliche Materialien, die die Schüler während des Schulprojekts vorbereitet haben. So flossen in die Hanauer Ausstellung Materialien ein, die während des Projekts entstanden.
Im Jahr 1918 wurde im Wolgagebiet, wo damals schon seit 150 Jahren die Deutschen lebten, die nach Manifest von Katharina II. eingeladen worden waren, die erste national-territoriale Autonomie der Wolgadeutschen gebildet. Im Januar 1924 wurde sie zur Wolgadeutschen Republik umgestaltet und existierte bis zum September 1941. Mit dem Anfang des Zweiten Weltkrieges wurden die Sowjetdeutschen nach Sibirien und Kasachstan deportiert und die Republik wurde aufgelöst. Die Rayons der Wolgarepublik wurden zwischen den Regionen Saratow und Stalingrad (Wolgograd) aufgeteilt. Die Ausstellung erzählt auch vom Schicksal der deportierten Russlanddeutschen und davon, wie es ihnen gelungen ist, deutsche Traditionen seit mehreren Jahrhunderten zu bewahren.
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Begleitet wird die Ausstellung von einem Fotoalbum, das die Geschichte deutscher Autonomie an der Wolga mit ihren Höhe- und Tiefpunkten dokumentiert. Dies können die Besucher ebenfalls besichtigen.
Ein großer Teil der Ausstellung ist den Materialien der Moskauer Deutschen Zeitung gewidmet. Man kann die Publikationen der Pilotausgabe (1998) sowie ausgewählte Artikel und Fotogeschichten von Journalisten der Zeitung aus verschiedenen Jahren sehen.
Die Ausstellung im Rathaus Hanau kann man bis zum 15. Februar besuchen. Adresse: Am Markt, 14.–18. Eintritt frei!
2018 wurde schon die Ausstellung in Moskau, Saratow sowie in den deutschen Städten Bayreuth (Bayern) und Wiesbaden (Hessen) gezeigt. Im Februar dieses Jahres können die Bewohner von Hanau (Hessen) die Ausstellung besuchen, danach wird die Ausstellung nach Berlin verlegt.
Sehen Sie das Präsentationsvideo zur Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ auf Deutsch und Russisch.
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