Im Rahmen des 15. Forums der Russlanddeutschen fand am 16. November in der Kurstadt Belokuricha die Präsentation der Tätigkeit der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen statt.
Vorstandsmitglied Dr. Irina Tscherkasjanowa berichtete über die Aktivitäten der Assoziation und über die Arbeit zur Erhaltung des historischen Erbes der Russlanddeutschen. Die Geschichte der Assoziation nimmt ihren Anfang im September 1994, als die Teilnehmer der deutsch-russischen wissenschaftlichen Konferenz „Die Russlanddeutschen am Don, im Kaukasus und an der Wolga“ nach einer Analyse des derzeitigen Standes der wissenschaftlichen Forschung beschlossen, eine Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen zu gründen. Später wurde auf der Konferenz in Anapa ein Koordinationsrat gebildet.
Heute gehören der Assoziation 133 Forscher aus 10 Ländern an. Fast 40 Prozent von ihnen sind Ausländer. „Dies zeigt das große Interesse der Forscher an Teamarbeit und das Ansehen der Vereinigung, die die Voraussetzungen für eine fruchtbare Arbeit schafft“, sagte Irina Tscherkasjanowa.
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Sie wies auch darauf hin, dass der Begriff „Russlanddeutsche“ im weitesten Sinne verwendet wird: es handelt sich um Deutsche des Russischen Reiches, der Sowjetunion und des postsowjetischen Raums. „Nur so könnten wir die Anstrengungen von Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern vereinen und gemeinsame Forschungen verwirklichen. Was wir vor 20 Jahren geplant hatten, hat gelungen “, schloss Frau Tscherkasjanowa.
Die Gründung der Assoziation gab der Entwicklung der Geschichtsforschung der Russlanddeutschen einen starken Impuls. Darüber hinaus wurden jährliche wissenschaftliche Konferenzen durchgeführt, die den Historikern helfen, die wissenschaftlichen Interessen regulieren und die Schritte ihrer Forschung vergleichen. Nach den Ergebnissen jeder Konferenz wurden Materialsammlungen veröffentlicht.
Heute sind auf dem Informationsportal „RusDeutsch“ die Elektronische Bibliothek (mit mehr als viertausend Büchern und Zeitschriften), das elektronische Gedächtnisbuch und der Register der deutschen Siedlungen (mit mehr als 100 Siedlungen der Wolgadeutschen, der Region Omsk und des Altai) verfügbar. Auch in Zusammenarbeit mit IVDK werden heute wichtige Projekte wie die Neue Illustrierte Elektronische Enzyklopädie der Russlanddeutschen und das Virtuelle Museum der Russlanddeutschen umgesetzt.
Das Motto der Assoziation lautet: „Wir bringen den Russlanddeutschen ihr historisches und kulturelles Erbe zurück“. Irina Tscherkasjanowa stellte fest, dass dies keine formalen Worte sind, sondern die alltägliche harte Arbeit vieler Wissenschaftler verschiedener Nationalitäten und Staaten, die echte Ergebnisse liefern.
Im Rahmen der historischen Meisterklasse hat die Chefredakteurin des Verlages „Kutschkowo Pole“, die stellvertretende Chefredakteurin der Neuen Illustrierten Elektronischen Enzyklopädie der Russlanddeutschen Olga Sucharewa über die Formen der Berichterstattung des heutigen Lebens der Russlanddeutschen erzählt. Vorstandsmitglied der Assoziation, Leiter des Projekts „Elektronisches Gedenkbuch“ Dr. Viktor Kirillow hielt eine Meisterklasse „Elektronisches Gedenkbuch der Trudarmisten“, und Dr. Natalia Markdorf erzählte im Rahmen des Workshops „Vorbereitung von Familiengeschichten und Chroniken deutsch-russischer Begegnungszentren“ wie man den Zugang zu den Personalakten der Verwandten erhalten kann. Mitglied der Assoziation Oksana Besnossowa präsentierte die Wanderausstellung „Deutsche in der russischen Geschichte“, die mehr als drei Jahrhunderte der Geschichte des deutschen Volkes in Russland, dessen Vertreter einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen, wissenschaftlichen, politischen und sozialen Leben Russlands geleistet haben, umfasst.
Zur Erinnerung:
Das Forum der Russlanddeutschen findet alle zwei Jahre statt. Die Teilnehmer des Forums sind Vertreter gesellschaftlicher Organisationen der Russlanddeutschen, ethnische Deutsche aus den GUS-Staaten und Russlanddeutsche aus Deutschland. Das Forum stärkt das Gemeinwesen der Gesellschaftsbewegung der Russlanddeutschen, kräftigt die Selbstorganisation der Russlanddeutschen, aktiviert den Austausch von Erfahrungen zwischen gesellschaftlichen Strukturen und Umsetzung von Innovationen in die Praxis in Jugend-, Sozial-, Sprach-, Kultur- und Informationsarbeit.
Organisatoren des 15. Forums der Russlanddeutschen „Selbstorganisation und Entwicklung“ sind der Internationale Verband der Deutschen Kultur und die Regionale Nationalkulturelle Autonomie der Russlanddeutschen in Altai in Zusammenarbeit mit der Föderalen Nationalkulturellen Autonomie der Russlanddeutschen und dem Jugendring der Russlanddeutschen.
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